Nach über einem Jahrzehnt kommt DLT allmählich in der Finanzindustrie an. Die Zeitspanne ist nicht weiter verwunderlich: Auch andere signifikante technologische Neuerungen wie die Speicherbuchführung, dezentrale Systeme (LINUX), Cloud oder digitale KYC-Verfahren haben ihre Zeit gebraucht, bis sie ausgereift genug waren, um in der Finanzindustrie im großen Stil verwendet zu werden.
Zwei Aspekte der Distributed Ledger Technology (DLT) machen ihre Akzeptanz und Verbreitung in der Finanzindustrie schwierig: Zum einen haben DLT-basierte Lösungen die Tendenz, die heutige Marktinfrastruktur und -organisation zumindest teilweise aushebeln zu wollen, was zu Verunsicherung in Organisationen bis hin zu Widerständen einzelner Marktteilnehmer führt. Zum anderen ist die Technologie schwierig zu verstehen und erfordert teilweise ein gutes mathematisches Denkvermögen. Eine einfache, jedoch überzeugende Erklärung für das Funktionieren einer Blockchain gibt es nach Wissens des Autors nicht, und so bleibt bei zahlreichen Personen ein gewisses Misstrauen der Technologie gegenüber vorhanden. Gleichzeitig führt ein mangelndes Verständnis der Eigenschaften von DLT immer wieder zu inadäquaten Vorschlägen zur Nutzung. Das erste Jahrzehnt im Leben von DLT ist auch nicht frei von Problemen verlaufen. Es hat Softwarefehler, finanzielle Verluste, Konflikte in der Community und juristische Probleme gegeben, die allesamt zeigen, dass auch DLT nicht vom natürlichen Reifungsprozess einer neuen Technologie verschont geblieben ist.
Das neue SDS Whitepaper reflektiert die dazu meist diskutierten Themen im Fachbereich von Finanzinstituten und in der Finanz-IT.